Of Mice & Men | Berlin v Columbia Theater Berlin
Einlass: 18:00 // Beginn: 19:30
Special Guests: Wage War + Sylar
Die Geschichte der 2009 in Kalifornien gegründeten Band Of Mice & Men liest sich wie eine Achterbahnfahrt der Emotionen und bandinternen Spannungen. Nicht viele Formationen blicken auf eine derart wechselhafte Geschichte in Sachen Stilfindung, Bandbesetzung und interner Zwischenfälle. Dies alles hinderte die erst Ende letzten Jahres zum Quartett geschrumpfte Rock-Rakete zwischen Post-Hardcore, Metalcore und Nu Metal aber nicht an einem bemerkenswerten Erfolg in ihrer Heimat. So stieg ihr 2014 veröffentlichtes drittes Album „Restoring Force“ bis auf Platz 4 der US-Billboard-Charts und verzeichnete auch international die bislang größten Erfolge in ihrer Karriere. Danach ging die Band auf eine schier endlose Welttournee und veröffentlichte im September 2016 ihr viertes Album „Cold World“, das ebenfalls in die Top 20 der US-Charts stieg und zugleich den Ausstieg ihres bisherigen Sängers Austin Carlile markierte. Am 19. Januar erscheint mit „Defy“ das erste Album ohne Carlile, dessen Frontmannrolle nun vom Bassisten Aaron Pauley übernommen wird. Im Frühjahr folgt eine Europatournee, die zwischen dem 7. und 18. April für fünf Shows in Hamburg, Berlin, München, Frankfurt und Köln auch nach Deutschland kommt.
In der achtjährigen Historie von Of Mice & Men, die sich nach dem gleichnamigen Roman von John Steinbeck benannten, existieren so viele personelle und stilistische Veränderungen, wie sie bei anderen Bands nicht in zwei Jahrzehnten entstehen. Kein Posten innerhalb der Formation, der nicht mindestens einmal neu besetzt wurde. So befand sich auf dem letzten Album „Cold World“ zum letzten Mal im Line-up ihr Shouter Austin Carlile, das letzte verbliebene Gründungsmitglied, das die Band 2016 nun ebenfalls verließ. Dennoch geben Of Mice & Men, die 2009 von Carlile und dem Bassisten Jaxin Hall gegründet wurden, nicht auf und feilen weiter an ihrem signifikanten Sound. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Bereits vor Veröffentlichung ihres Debüts „Of Mice & Men“ war die Resonanz ihrer Fan-Basis derart gewaltig, dass sie es als ihre Pflicht ansahen, nicht aufzugeben.
So blickten Of Mice & Men, die ihr erstes Demo noch mit der Formation Though She Wrote als Backing-Band einspielten, nur zwei Monate nach Eröffnung ihres MySpace-Kanals auf mehr als eine Million Aufrufe. Monatelang suchten Carlile und Hall nach passenden Mitstreitern. Im Herbst 2009 entstand das selbstbetitelte Debütalbum, dessen Veröffentlichung um mehrere Monate verschoben werden musste, nachdem Hacker ihre Homepage lahmgelegt hatten. Nur einer von zahllosen Zwischenfällen, die es der Band schwer machten, kontinuierlich zu arbeiten. Das Album erwies sich als Erfolg, stieg bis auf Platz 10 der US-Hard-Rock- und auf Platz 3 der US-Heatseekers-Charts und bescherte ihnen Einladungen zu zahlreichen US-Tourneen mit Bands wie Alesana, Finch, Blessthefall,We Came As Romans, Pierce The Veil oder August Burns Red. Zudem wurden sie 2010 erstmals auf die VANS Warped Tour eingeladen, an der sie seither in fast jedem Jahr erneut teilnahmen.
2010 wollten Of Mice & Men wieder ins Studio, um das zweite Album einzuspielen. Eine Herzoperation bei Carlile sowie der Ausstieg von Jaxin Hall bremsten sie jedoch aus, mit dem Ersatzsänger Jerry Roush bestritten sie weitere Tourneen. Nach Carliles Rückkehr ging es unmittelbar ins Studio. Für das im August 2011 erschienene Werk „The Flood“ wurden Of Mice & Men 2012 für einen Kerrang! Award nominiert. Seither tourte die Band um den gesamten Globus, was ihnen 2013 den Gewinn eines Kerrang! Awards als „beste Live-Band“ einbrachte.
Es folgten zwei weitere, weltweit erfolgreiche Alben in konstantem Line-up, bestehend aus Carlile, den Gitarristen Phil Manansala und Alan Ashby, Bassist Aaron Pauley sowie Drummer David Arteaga, bevor Carlile aufgrund einer chronischen Erkrankung die Band verließ. Seither machen Of Mice & Men als Quartett weiter, Aaron Pauley übernahm die Rolle des Leadgesangs – so auch erstmals auf dem kommenden fünften Album „Defy“. Die ersten drei vorab ausgekoppelten Singles belegen die Macht und Dringlichkeit, die der Band auch weiterhin innewohnt. Dass eine dieser Vorab-Singles überdies den Titel „Unbreakable“ trägt, darf gern als Kampfansage verstanden werden.
Bild: © Lindsey Byrnes