Pendragon v Konzertfabrik Z7 - Pratteln
BACK TO BASICS
In den letzten acht Jahren waren Pendragon mit schöner Regelmässigkeit zu Gast im Z7. Zuletzt trat die Neo-Prog-Legende im Mai 2016 anlässlich ihrer 20th Anniversary Tour zum Meisterwerk „The Masquerade Ouverture“ in unserem Rocktempel auf. Im November kommt die Band um Gründer Nick Barrett mit dem neuen Album „Love Over Fear“ zurück nach Pratteln.
Der Release des letzten Pendragon-Albums „Men Who Climb Mountains“ liegt vier Jahre zurück. Ungeduldige Fans haben sich über Social-Media-Kanäle bereits beklagt, wann denn endlich ein neues Album veröffentlicht werde. Doch Sänger und Gitarrist Nick Barrett, der die Band im Jahr 1978 unter dem Namen Zeus Pendragon gründete, sagt: „Viele Leute realisieren nicht, dass Musik nicht einfach auf Knopfdruck entsteht. Gute Songs zu schreiben, lässt sich nicht in Termine und Deadlines fassen.“ Und er wundert sich: „ Es gibt Leute, die mir mitteilen, ich soll doch lieber Songs schreiben, als zu Surfen oder auf meinem Motorrad durch die Gegend zu flitzen. Doch genau bei diesen Tätigkeiten hole ich mir meine Inspiration.“
Auch persönliche Gründe sind verantwortlich für die etwas längere Wartezeit auf das nächste Pendragon-Album. Kurz vor der 20-Jahr-Jubiläums-Tour zum Album „The Masquerade Ouverture“ starb Barretts Vater. Dies hat ihn zwar nicht daran gehindert, Musik zu schreiben, aber er hat sich doch viel Zeit genommen, über das Leben nachzudenken und mit sich selber ins Reine zu kommen. Ausserdem ist er mit seiner Lebensgefährtin umgezogen. Weg von Swindon mit den schlechtgelaunten Nachbarn, dem lauten Zug- und Strassenverkehr ins idyllische Cornwall, wo die Ruhe höchstens durch ein blökendes Schaf oder das Muhen einer Kuh gestört wird.
Daneben hat Barrett begonnen an neuen Liedern zu arbeiten. Songs, die von verschiedenen Geschehnissen in den vergangenen Monaten und Jahren geprägt sind. „Etwas das mich sehr beschäftigt hat, war der Brexit. Ich war schockiert über das Ausmass an Aggression und Wut, welche dieses Thema bei den Menschen in meiner Umgebung ausgelöst hat. Es war sehr deprimierend zu sehen, wie sich Familienmitglieder deswegen gegenseitig an die Kehle gingen. Ich war enttäuscht, wie wenig die Meinung des Anderen respektiert wird.“ So gibt es einige sehr politische Songs auf dem Album, „doch ich wollte nicht allzu heftig auf den Tisch hauen. Es soll ein schönes Album werden, das die Leute aufmuntert und ihnen die Chance gibt, für eine Weile nicht an Dinge wie die Brexit-Debatten zu denken und dem sonst so ermüdenden Alltag entfliehen zu können.“
Zur Entstehung der neuen Lieder sagt Nick Barrett: „Ich habe sehr viele Songs geschrieben. Die meisten davon sind lediglich mit Hilfe der Akustikgitarre oder am Piano entstanden. Ich habe viel Atmosphäre und Retro-Sounds reingepackt und es fühlte sich so richtig ‚Back to Basics’ an. So sind echt starke Songs entstanden, die auch ohne fette Produktion grossartig klingen.“